von Robert Riedzek

Zur Illustration der theoretischen Beschreibungen eines BRV-Einsatzes möchte ich im Folgenden einige Beispiele zu erfolgreich bearbeiteten Aufträgen anführen. Die in den Beispielen erwähnten Firmennamen und Personen sind frei erfunden, Ähnlichkeiten sind daher rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Zudem möchte ich durch lustig gewählte Beispielsnamen noch weiterhin von den wahren Auftraggebern ablenken.

Beispiel 1:

Die Softwareschmiede „Chaos & Absturz GmbH“ hat den Auftrag erhalten, bei der  „Unsicher & Co. AG“ ein Netzwerksegment zu planen und zu implementieren. Dabei soll die IT-Sicherheit besonders berücksichtigt werden.  Das geplante Netz soll mehrere Außenstellen der „Unsicher & Co. AG“ mit einem zentralen Rechenzentrum verbinden.
Die „Unsicher & Co. AG“ will ein besonders sicheres Netz und dafür jede IT-Komponente, sei es ein Server, ein Arbeitsplatz-PC, ein Router oder ein Switch an ein separates virtuelles Management-Netz anschließen.
Die Kosten dafür übersteigen aber das geplante Budget der „Chaos & Absturz GmbH“.
Was kann man tun, um einen Kompromiss mit der „Unsicher & C. AG“ zu erreichen? Ein Gespräch der Entscheidungsträger beider Seiten wird vorbereitet und geplant. Der Termin steht fest.
Für die „Chaos & Absturz GmbH“ wäre es natürlich gut zu wissen, mit welchen Argumenten die „Unsicher & Co. AG“ ihren Standpunkt verteidigen wird und zu welchen Kompromissen sie zu bewegen ist. Dies wäre deshalb vor Vorteil, weil das Gespräch dann von Beginn an in diese Richtung gelenkt werden könnte und Überraschungen minimiert werden würden. Die „Chaos & Absturz GmbH“ könnte mit bereits sehr weit gediehenen Planungsunterlagen in das Gespräch gehen und den Eindruck erwecken sehr gut vorbereitet zu sein und die Wünsche und Vorstellungen des Auftraggebers aktiv zu berücksichtigen.
In unserem Fall war es so, dass der administrative Aufwand für ein solches separates Management-Netz der „Unsicher & Co. AG“ nach mehreren Management-Nachdenk-Runden dann doch zu hoch erschien, sie  darauf hoffte, dass auch der Auftragnehmer in diese Richtung dachte und einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten würde. Die „Unsicher & Co.“ AG würde ihr Gesicht nicht verlieren und nach ein wenig Scheingefecht auf den Vorschlag eingehen. Die „Chaos & Absturz GmbH“ konnte ihre Strategie vorsichtig ansprechen und gewiss sein, dass ihr zugestimmt wird. In diesem Fall war es so, dass lediglich die IT-Komponenten im Rechenzentrum und die Router, die die Verbindung zu den Außenstellen übernahmen, in das Management-Netz reingenommen wurden.
Diesen Kompromiss ergab auch die Session, die in Vorbereitung des Gespräches von der „Chaos & Absturz GmbH“ in Auftrag gegeben wurde. Man einigte sich recht schnell und jede Partei hatte das Gefühl gewonnen zu haben.

Weiterlesen: Fallbeispiel 2