von Mike Bartel
27. Mai 2012, 10.30 Uhr, Erfurt, Kleine Synagoge
Ich stehe mit Tränen in den Augen vor dem Publikum und bin in den letzten Zügen meines Referates. Vereinzelt betreten Zuschauer den Raum. Im Saal der kleinen Synagoge herrscht Stille. Seltsam bedrückende Emotionen liegen in der Luft. Einige wiederkehrende Zuschauer hatten kurz vor Ende meines Referates den Raum verlassen, um nicht in Tränen auszubrechen. Erst jetzt nehme ich die restlichen Anwesenden wieder wahr. Zu stark wurde ich erneut in das Geschehen über das ich referierte eingesogen.
Remote Viewer schauen gern überall hin. Scheinbare Grenzen gibt es für uns nicht. Abgesehen von ethischen Grundsätzen gibt es unendliche Möglichkeiten, den Planeten selbst und auch das umgebende Universum etwas genauer zu untersuchen. Was aber genau mit uns als Monitor passiert, wenn wir „auf Reisen“ sind, durfte ich nun an einem praktischen Beispiel an mir selbst erleben. Als Viewer hatte ich bereits 2010 einen Knockout durch die Matrix hinnehmen müssen.
Das klassische Remote Viewer Team besteht aus einem Monitor und dem Viewer. Der Monitor übernimmt die Leitung der Session, wobei der Viewer für die Generierung der Daten zuständig ist.
Zu viel Sessions und zu viel „intensive“ Targets. Als Monitor jedoch war ich mir der psychischen Auswirkungen unserer Sessions nicht vollständig bewusst. Heute kann ich die Frage: „Was passiert mit uns, wenn wir Monitoren?“ eindeutiger beantworten. Den Viewer versuche ich immer durch geeignete Maßnahmen vor möglichen Spätfolgen durchgeführter Sessions zu schützen. Auch das reduzierte Wachbewusstsein eines Viewers innerhalb des Protokolls ist ein erster indirekter Schutz.
Natürlich findet immer ein energetischer Austausch zwischen Viewer und Target statt und der Viewer bleibt unbewusst mit den besuchten Targets verbunden. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Auch der Monitor, also derjenige Teil, der während einer Remote Viewing Session vollkommen bewusst agiert, geht mit dem angepeilten Target in Resonanz. Sein Bewusstsein realisiert und bewertet schließlich alle Eindrücke, die der Viewer generiert. Starke emotionale Eindrücke des Viewers gelangen somit direkt in das Bewusstsein des Monitors. Dieses reagiert dann genau so wie im realen Leben und es kann zu enormen emotionalen Reaktionen führen. Unter Umständen „infiziert“ sich der Monitor der Session und die Eindrücke bewirken eine Art Traumata mit möglichen Spätfolgen.
Ich denke die wenigsten Remote Viewer sind sich dessen bewusst. Klar ist jeder gern ein cooler Typ. Aber glauben Sie mir. Die Matrix hält viele ungeahnte Überraschungen für uns bereit. Man weiß auch bei scheinbar harmlosen Target´s nie, was alles mit diesen verbunden ist.
So stehe ich also am Ende meines Vortrages aufgelöst und noch nicht zu einhundert Prozent ansprechbar vor dem anwesenden Publikum.
Mir ist es wie oben beschrieben tatsächlich ergangen. Nicht ohne Grund bin ich erst heute in der Lage, diese Zeilen ohne größere emotionale Nähe zum Erlebten zu schreiben. Ich war mir nicht bewusst, mich durch ein Target mit einer Art Traumata „infiziert“ zu haben. Dieses galt es erstens zu erkennen und zweitens natürlich aufzulösen. Die Techniken dazu stammen auch aus dem Remote Viewing. Ich werde am Ende des Artikels noch einmal näher darauf eingehen.
Was passierte also vor dem Pfingsttreffen 2012 der Remote Viewer? Was war der Auslöser für meine emotionalen Schwierigkeiten?
Spätestens an dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Viewer Ralf bedanken. Ohne ihn wäre das Unterfangen niemals möglich gewesen. Ehre und Dank gebührt ihm! Dank gebührt auch dem Viewer Marco. Mit seiner Hilfe konnte ich die notwendigen „Reparaturen“ an/in mir selbst durchführen. Sie werden sagen „Reparaturen“ an/in mir? Wie geht denn so was?“ Auch dazu werde ich etwas später einige Informationen geben.
Sie erahnen an dieser Stelle, dass es sich womöglich um ein gefährliches Target gehandelt haben muss und das ich einen Remote Viewer bewusst in so ein brisantes Target schickte. Ich kann Ihnen versichern, dass in dem mit mir zusammen arbeitenden Team ein jeder genau weiß, wohin er den anderen schicken darf.
Mit diesem Grundsatz formuliere ich also am Morgen des 19.01.2012 das Target für meinen Viewer Ralf. Folgen Sie mir in Gedanken zurück zum Januar dieses Jahres. Am Freitag den 13.01.12 läuft die Costa Concordia auf ein Riff und kentert.
Mich erreicht diese Information erst einige Tage später, da ich auf einem Kurztrip unterwegs war.
Was für Verkettungen gibt es bei diesem Ereignis!
Ein Schiff, dessen Name Concordia lateinisch „Eintracht“ bedeutet, welches 13 Decks mit Namen von 13 EU-Staaten besitzt havariert an einem Freitag den 13. Januar 2012. Ein wahrhaft schwarzer Freitag. Gespannt und voller Anteilnahme verfolge ich die Rettungsaktionen und die mutigen Einsätze der Teams, insbesondere der Taucher. Die Tage vergehen und immer wieder werden vermisste Personen geborgen. Viele leider tot.
Am Morgen des 19.01.2012 entschloss ich mich aktiv an der Suche nach eventuell lebenden vermissten Personen zu beteiligen. Es war wie eine Eingebung und niemand konnte mich von meinem Vorhaben abbringen. Die Zeit bis zur abendlichen Session verbrachte ich mit Vorbereitungen. Es gab eine Menge Fragen zu berücksichtigen. Wie bekomme ich den Viewer in dieses energetisch hoch aufgeladene Gebiet? Wo auf diesem riesigen Schiff soll ich beginnen zu suchen? Was mache ich, wenn wir fündig werden? Wem kann ich eventuelle Ergebnisse zukommen lassen? Fragen über Fragen. Die Zeit jedoch tickt unaufhaltsam.
So verabrede ich mich daraufhin mit dem bewährten Viewer Ralf, der natürlich keine Ahnung hat, in welches Target ich ihn am Abend des 19.01.2012 schicke. Ich hatte mir wie schon erwähnt den Tag Zeit genommen, um die genaue Vorgehensweise zu planen. Sie werden zu Recht bemerken, kann man so etwas überhaupt planen? Es ist ein großes Schiff. Es bedarf einiger Überlegungen um verwertbare Orts- bzw. Wegbeschreibungen vom Viewer zu erhalten. Es war meine feste Absicht bei positivem Sessionergebnis den mutigen Tauchern vielleicht doch genau die eine Information zukommen zu lassen, um den Blick noch in eine andere Richtung zu wenden. Was hatte ich schon zu verlieren? Eine vermisste Person jedoch eventuell ihr Leben!
Ihnen lieber Leser sei gesagt, diese Session ist NICHT zum Nachahmen geeignet. Die benannten Viewer sind sehr gut an der RV-Akademie ausgebildet und haben eine mehrjährige Praxis.
Die Transkription dieses Projektes soll Ihnen die Möglichkeit bieten, einmal hinter die Kulissen eines Remoteviewer-Teams zu werfen. Genug der Worte und ab in die Session.
Sessionbeginn: 19.01.2012 - 19.30 Uhr
Targetformulierung und Koordinaten:
Die Costa Concordia zum Zeitpunkt des 19.01.2012 um 19.00 Uhr.
911 997
671 656
391 744
Nach Übergabe der Koordinaten beginnt die Session mit dem Ideogramm in Stufe 1, das der Viewer Ralf in 4 Abschnitte teilt. Ich kenne die Viewing-Qualitäten von Ralf und bemerke sofort, dass er bereits vollkommen „on target“ ist. Aber sehen Sie selbst.
Seite 1: Stufe 1/ Abschnitt A1
- weiß
- gelb
- blau
- grün
AI: eilig
AI: muss schnell gehen
- groß
- weit
B1: Kunst in Natur
Wie gut kann man in diesem frühen Stadium des Protokolls ein derartiges Target beschreiben? Selbst die persönlichen Eindrücke unter AI können nicht zutreffender wiedergegeben werden. Zugegeben mutet die erste Bewertung (B1) ein wenig sarkastisch. Aber bedenken Sie, dass mein Gegenüber nicht weiß, wo er sich befindet. Schauen wir uns den folgenden Abschnitt der Stufe 1 an.
Seite 1: Stufe 1/ Abschnitt A2
- weich
- klein
- rot
- was graues
- irgendwie kühl
- Verzweiflung
- suchen
Bereits hier dringt der Viewer direkt ins Target ein.Sollte Ihnen beim Lesen ab und zu ein Schauer über den Rücken laufen, dann ergeht es Ihnen wie mir als Monitor der Session. Sie dürfen auch berechtigt staunen, über welche Viewerqualitäten die Leute unseres Teams verfügen. Mir sind die staunenden Blicke des Publikums Erfurt noch gut in Erinnerung.
Nun aber weiter im Protokoll. Ich habe die für mich wesentlichen Eindrücke für Sie kenntlich gemacht. Der dritte Abschnitt ergab folgende Eindrücke:
Seite 1: Stufe 1/ Abschnitt A3
- weich
- weiß
- klein
AI: ist weit weg
- verloren
- verlassen
- festes
- gelblich
- hellblau
- kalt
- gibt was dunkles
- grau
Sie werden auch hier die Verbindungen der Eindrücke mit dem Target erkennen. Zu Ihrem Verständnis des Eindruckes unter „AI: ist weit weg“ ist zu bemerken, dass sich der Viewer Ralf zum Zeitpunkt der Session in Norddeutschland befindet.
Es folgt der vierte Abschnitt mit folgenden Eindrücken.
Seite 1: Stufe 1/ Abschnitt A4 |
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Die Wiederholung der Stufe 1 beginnt mit der nochmaligen Übergabe der Koordinaten und der Viewer Ralf teilt das nachfolgende Ideogramm nun in drei Abschnitte.
Seite 2: Stufe 1/ Abschnitt A1
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Seite 2: Stufe 1/ Abschnitt A2 - weich - rot / rötlich - eiskalt - Trauer
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Seite 2: Stufe 1/ Abschnitt A3
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Die Stufe 2 bestätigt noch einmal die Eindrücke und wir fahren mit der Stufe 3 fort. Ich habe die Eindrücke von Ralf nachträglich leserlich im Bild platziert.
Bitte platzieren Sie genau jetzt ein virtuelles Lesezeichen in Ihrem Kopf. Sie werden die Zusammenhänge etwas später in der Session wiederfinden.
Ab diesem Punkt galt es, jedem Eindruck, der einen Hinweis auf Leben darstellt, nachzugehen. Sie nachfolgende Stufe 4 brachte in der Spalte AI folgende Eindrücke.
Stufe 4 Spalte EI
- Trauer
- Wut
- Einsamkeit
Wie sollte man den Fortgang dieser Session realisieren? Wir wissen, der Viewer ist vor Ort. Eine Vielzahl von Eindrücken physikalischer und emotionaler Art stehen schwarz auf weiß auf dem Papier. Der Viewer Ralf ist nicht dort, um sich das Schiff anzusehen, sondern um eventuelle Örtlichkeiten von Personen zu lokalisieren. Eine Entscheidung muss her.
Ich entschloss mich den Eindruck „Einsamkeit“ auf das eventuell verursachende „EI“ in der Stufe 6 zu untersuchen.
Stufe 6, Spalte AI: Einsamkeit |
Aufschlüsselung von „allein“: |
- niemand da |
- niemand sonst da |
Sie werden mir beipflichten. Die Eindrücke könnten auf ein Lebewesen hinweisen. Eine Zuordnung zu einem Menschen ist an dieser Stelle jedoch zu voreilig. Genauso gut kann es sich um ein geliebtes Haustier wie eine Katze, Vogel, Hamster… handeln.
Lokalisierung des Eindruckes „allein“
An dieser Stelle darf ich als Monitor keinen Fehler begehen. Ich darf noch nicht davon ausgehen, dass wir eine Person anpeilen.
Das wäre ein unzulässiger Eintrag des Monitors und die Session wäre wertlos.
Es macht auch keinen Sinn nach auffälligeren fremden emotionalen Eindrücken zu suchen. Die Zeit des Viewers Ralf tickt und auch unter Höchstform ist dieser nach 1.5 bis maximal 2 Stunden „verschlissen“. Nach Überschreiten dieser Zeitspanne laufe ich Gefahr, dass der Viewer aus dem Target fliegt und das Wachbewusstsein wieder die Oberhand gewinnt. Effektives Handeln ist also gefragt.
Natürlich habe ich mir im Vorfeld auch über die Eventualität Gedanken gemacht, wie eine Lokalisierung auf diesem gewaltigen Schiff vonstatten gehen kann. Ich habe das Schiff bereits vor der Session in 5 gleiche Abschnitte geteilt.
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1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
Die Abfrage der Herkunft des Eindruckes „allein“ bezog sich eindeutig auf den Abschnitt 3.
Vor einigen Absätzen bat ich Sie um ein virtuelles Lesezeichen. Bitte prüfen Sie, ob Ihnen die Eindrücke noch präsent sind. In dem vom Viewer identifizierten Bereich befinden sich oberdecks Schwimmbäder. Das folgenden Bilder verdeutlichen die Schiffsaufbauten.
© Matteo Berlenga - Fotolia.com
...obiges Bild mit Zoom auf die Position des Viewers mit den Eindrücken hart, grau, massiv (siehe Stufe 3)
Ich habe für Sie die grobe Position des Viewers gekennzeichnet. Uns bleibt der Blick ins Schiffinnere an dieser Stelle leider verwährt. Der Viewer Ralf ist allerdings seit Sessionbeginn innerhalb dieses Schiffes. Vergleichen Sie an dieser Stelle die Skizze der Stufe 3.
Bitte übersehen Sie nicht folgende Eindrücke aus der Skizze der Stufe 3: hart, grau, massiv.
Genau jetzt öffnen Sie Ihr persönliches Lesezeichen mit dem Eindruck von „hellblau“ im oberen Bereich der Skizze.
Wenn Sie nun gedanklich eine Peilung vornehmen, dann erkennen Sie die ungefähre Position des Viewers. Wir befinden uns im Inneren des Schiffes unterhalb der Wasseroberfläche. Unter uns scheinen die Eindrücke felsig und oben könnte der blaue Eindruck auf den Himmel deuten.
Ich führe an dieser Stelle gern noch einmal die Eindrücke aus der zweiten Seite des Protokolls (Stufe 1) an:
Abschnitt A1: - zart |
Abschnitt A2: - kalt - weich - rot / rötlich - eiskalt - Trauer |
Natürlich ist jedes Segment des durch mich virtuell geteilten Schiffes zu groß um eine sinnvolle Lokalisierung einer eventuellen Person durchzuführen.
Ich lasse den Viewer also dieses dritte Segment separieren und gleichzeitig zoomen. Jetzt frage ich wiederum die Position des Eindruckes „allein“ ab.
Lokalisierung des Eindrucks „allein“ mit anschließender Wiedergabe von Eindrücken im Segment 3 des Schiffes.
Eindruck „allein“:
- nichts anderes da
- keine Artgenossen
- braucht Schutz
- will oder soll da weg
Ich lasse den „Fundort“ mit „Ort X“ bezeichnen und weise den Viewer Ralf an, eine Ortsbeschreibung vorzunehmen.
Wenn wir nun gemeinsam die Eindrücke aufarbeiten, dann bestätigt sich die Position des Viewers Ralf innerhalb des Schiffes. Der Ort X scheint sich im Bereich der Schwimmbäder mit den Glasaufbauten unterhalb der äußeren Wasser-oberfläche zu befinden. Der Ort X scheint nicht geflutet zu sein. Jedenfalls nicht vollständig. Unten könnte der Untergrund durch die Glasaufbauten ins Innere des Schiffes ragen.
So erklärt sich auch der Eindruck „manchmal sieht man den Himmel“. (vergleichen Sie die Skizze in Stufe 3)
Vergessen wir aber an dieser Stelle nicht das Ziel der Session. Wir suchen verschollene Personen!
So weise ich den Viewer nochmals an, im virtuell gezoomten Bereich des Schiffes nach fremden Emotionen (EI) zu suchen.
Natürlich „tarne“ ich meine Frage nach Bestätigung des Eindruckes fremder Emotionen durch eine gekünstelte Langeweile meinerseits. Der Viewer Ralf schöpft keinen Verdacht und prompt folgt eine „Beschreibung von Person 1 an Ort X“. Na endlich….
Mir steigen die Tränen in die Augen. Aber ich muss meine Emotionen strikt vor dem Viewer Ralf verbergen. Er darf keinesfalls wissen, wo ich ihn hinschickte. Sämtliche Bemühungen wären sonst wertlos. Wenn Ralf schon fremde Emotionen wahrnimmt, dann sollte der Versuch des Ansprechens von P1 vielleicht nicht umsonst sein.
Läuft Ihnen ein Schauer über den Rücken? Atmen Sie vor dem Weiterlesen bitte noch einmal tief durch.
Ich weise den Viewer an, die Person anzusprechen. Ralf gibt an dieser Stelle folgenden persönlichen Eindruck wieder:
AI: eiskalt, ohne Bewegung, viel Leben ist nicht mehr da
Wundern Sie sich an dieser Stelle bitte nicht, dass Ralf seine Eindrücke so anteilnahmslos zu Protokoll gibt. Ich bezeichne ihn gern als einen Profi, der innerhalb einer Session vollkommen diszipliniert arbeitet.
Für mich bedeutet die Aussage: “…viel Leben ist nicht mehr da“ aber nicht, dass kein Leben da ist. Also weise ich Ralf noch einmal an, die Person P1 anzusprechen.
Eine der ersten Fragen meinerseits lautete:
Wie lange kannst du noch bleiben?
Die Person P1 hat den Viewer Ralf wahrgenommen und antwortet erstaunt „wer bist du?“
- Nicht mehr lange…
- Kommt schnell…
- Es ist so kalt und ich kann mich nicht mehr bewegen…
- Nein bleib hier, lass mich nicht allein…
P1 spricht in der Einzahl. Sie hat Ralf wahrgenommen. Ich selbst bin in diesem Moment der unsichtbare Beobachter. Mein Werkzeug ist Ralf.
Wenn Sie den gescannten Text vom Viewer Ralf lesen, werden Sie oftmals Rechtschreibfehler bemerken. Es handelt sich um eine „künstliche“ Rechtschreibschwäche. Bitte bedenken Sie, das Wachbewusstsein von Ralf ist heruntergefahren.
Mich zerreißt es fast und ich habe Mühe meine Gefühle unter Kontrolle zu halten.
Ab jetzt tickt die Uhr erneut. Und zwar für Person 1
Kurz zurück.
Person 1:
- jung, weiblich, noch keine Frau aber auchkein Kind,
- schwarze Haare, mittellang, blass, hat was Rotes an.
Ich versuche weitere Angaben zur Ortsbeschreibung von Person 1 zu erhalten.
…irgendwas mit Wetter, Bad
…Insider kennen das
Erinnern Sie sich an das durch uns identifizierte und selektierte Segment 3 des Schiffes!
So schwer es mir fällt. Ich sehe mich gezwungen den Viewer nun aus dem Zielgebiet zu nehmen und die Session zu beenden. Wir können physisch nicht helfen. Jetzt gilt es die wichtigsten Erkenntnisse der durchgeführten Session zusammenzufassen und auf irgendeinem Weg zu den Rettungsteams vor Ort zu bringen.
Mein Plan war es, die notwendigen Kontakte über die Medien zu initiieren. Die Berichterstattungen liefen ja immer noch täglich. Noch am Abend der Session setzte ich mich ans Telefon und rief den RBB (Radio Berlin Brandenburg) an. Nach einer kurzen Ansprache meinerseits bemerkte eine freundliche Stimme am anderen Ende des Telefons wörtlich: „Sie waren doch gar nicht vor Ort!“. Freundlicherweise wurde mir die Telefonnummer des Bayrischen Rundfunks mitgeteilt, der anscheinend mit der Berichterstattung vor Ort betraut war. Auch dort wurde ich freundlich empfangen und wie abgesprochen erwiderte eine freundliche Stimme am anderen Ende des Telefons den mir schon bekannten Satz: „Sie waren doch gar nicht vor Ort!“. Ich hakte nach und tatsächlich wurde mir die Information übermittelt, ich sollte mein Anliegen direkt beim NRD vortragen. Es folgte wiederum ein kurzes Telefonat mit dem Konsens mein Anliegen per E-Mail an den NDR zu senden.
Voller Tatendrang schrieb ich eine kurze Mail und hinterließ meine Rückrufnummer. Der Viewer Ralf war zu diesem Zeitpunkt bereits eingeweiht und sichtlich erstaunt von der Session.
Jetzt hallen uns beiden die Worte von Person 1 in den Ohren.
- Nicht mehr lange…
- Komm schnell…
- Es ist so kalt und ich kann mich nicht mehr bewegen…
- Bleib hier, lass mich nicht allein…
Eine schlaf- und endlose Nacht folgte. Mein Telefon lag stumm neben mir. Die Gedanken von Ralf und mir kreisten um Person P1. Wir fanden Sie fast leblos und mussten sie so früh wieder verlassen um die vermeindliche Hilfe zu organisieren.
Aber niemand wollte uns hören! Niemand wollte uns Glauben schenken. Es wäre doch nur ein Hinweis an die Rettungskräfte, den Blick in den von uns beschriebenen Bereich des Schiffes zu werfen.
Ein Tag verging und Marco (ebenfalls ein Remote Viewer, mit dem ich viele interessante Projekte) durchführerecherchierte in der Zwischenzeit nach Kontaktpersonen direkt vor Ort in Italien. So kontaktierten wir daraufhin 3 Kommunalpolitiker der angrenzenden Stadt. Die Zeit schritt erbarmungslos voran und das Ergebnis all unserer Bemühungen war gleich Null.
Weder von den kontaktierten Medien noch von den Politikern vor Ort bekamen wir irgendeine Anfrage bzw. Reaktion.
Die letzten Worte dieser jungen Frau bohrten sich in mein Gedächtnis.
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Mikes Anstrengungen waren, wie sich herausstellte, völlig nutzlos. In Berichten des amerikanischen Abschlussberichtes zum Remote Viewing-Projekt wäre dieser Fall unter "nicht hilfreich" eingestuft worden.
Dafür ist die Richtigkeit der Angaben bedeutungslos, wenn sie nicht benutzt wurden oder Helfer die Person auch allein fanden.
Das Problem in solchen Fällen ist immer das Feedback. Haben sich die beiden in der Session etwas zusammengesponnen oder waren sie tatsächlich da?
Dazu gab es in diesem Fall ein Nachspiel.
Lesen Sie "Vermisste Personen (4): Nachspiel"